Hornissen – Friedliche Insektenjäger

Die Hornisse – wissenschaftlich Vespa crabro – zählt wegen ihrer abnehmenden Bestände und wegen ihres Nutzens in der Natur zu den besonders geschützten Arten (Bundesartenschutz-verordnung, Anlage 1 in Verbindung mit § 20f Bundesnaturschutzgesetz). Sie darf nicht getötet und ihr Nest darf nicht eigenmächtig entfernt oder zerstört werden! Auch für die Problemfälle brauchen Sie eine Genehmigung, bei der Sie die Hornissenkenner beraten.

Hornissen und Menschen – ein kurzer Knigge

Sie haben ein Hornissennest am Haus? Befindet sich die prachtvolle, bis 50 Zentimeter hohe Hornissenburg an einer Stelle, die Sie nicht stört, dann freuen Sie sich darüber!

  • Sie können es getrost hängen lassen, bis der gesamte Hornissenstaat im Herbst bei den ersten Nachtfrösten abstirbt.
  • Da Hornissen niemals ein Nest nochmals beziehen, ist nicht zu befürchten, dass im nächsten Jahr an der gleichen Stelle ein Nest gebaut wird.

Hornissen sind sanfte Riesen. Sie bleiben ohne vorausgegan­gene Störung friedlich. Sie sind wesentlich scheuer und berechenbarer als Honigbienen oder Wespen. Und im Gegensatz zu ihren kleineren Verwandten wollen sie am kuchengedeckten Kaffeetisch nicht naschen – höchstens Wespen jagen. Also: Nur die Ruhe bewahren. In der unmittelbaren Nähe des Nestes sind Hornissen aber bereit, ihren Staat bei Störungen zu verteidigen. Im Umkreis von drei bis vier Metern um das Nest gilt grundsätzlich: Bitte nicht stören! Dies gilt, wie die folgenden Tipps, natürlich auch für Wespennester.

  • Keinesfalls das Nest erschüttern, zum Beispiel durch Hämmern oder Klopfen.
  • Hektische Bewegungen vermeiden – langsame Bewegungen tolerieren die Hornissen.
  • Flugbahn direkt am Nest frei halten und den Landeplatz nicht manipulieren.
  • Kleinkinder wegen ihrer oft ungestümen Bewegungen vom Nest fernhalten, eventuell durch einfache Absperrungen.
  • Keinen Rauch oder Motoren, etwa von Rasenmähern, in Nestnähe bringen oder gar mit dem Wasserschlauch auf das Nest spritzen.
  • Hängt das Nest an einer problematischen Stelle, hilft oft eine einfache Absicherung, etwa ein Fliegengitter oder Perlenschnüre zur Wohnung hin.

Besonders bei der nächtlichen Jagd verfliegen sich manche Hornissen in ein helles Zimmer. Jetzt nicht einschüchtern lassen. Sie wollen sich nicht im Zimmer niederlassen, sondern suchen verzweifelt nach einem Ausweg.

  • Öffnen Sie die Fenster weit, dann wird das Tier durch die Zugluft nach außen geleitet.
  • Hornissen lassen sich am Fenster mit einem Trinkglas oder der BN­ Becherlupe und darunter geschobenem Pappdeckel leicht fangen und nach draußen befördern.
  • Nachts das Zimmerlicht ausschalten und bei geöffnetem Fenster ein Außenlicht einschalten, dann fliegt die Hornisse auch von selbst wieder hinaus. Hornissen sind wahre Nachtjäger und fliegen noch bei Lichtstärken von 0,03 Lux – für das menschliche Auge ist es da längst zappenduster.
  • Bei regelmäßigen „Besuchen“ können die entsprechenden Fenster einfach mit Insektenschutz­Gaze verkleidet werden.

(Quelle: BUND Bayern)